Erasmus Erfahrungen

“Mein Highlight war der Austausch mit den dänischen Schülerinnen und Schülern”
Schülerinnen und Schüler der Q2e auf Antrittsbesuch am Ørestad Gymnasium in Kopenhagen
Bereits im April 2022 waren Frau Kopp und Herr Frahm zu einem ersten Besuch am Ørestad Gymnasium in Kopenhagen, um eine längerfristige Kooperation zwischen den Schulen zu etablieren. Ende September war es nun so weit, dass 13 Schülerinnen und Schüler der Q2e begleitet von Frau Hoffmann und Herrn Frahm nach Kopenhagen aufgebrochen sind, um ein erstes Erasmus+ gefördertes Projekt mit der neuen Partnerschule in Kopenhagen zu realisieren.
Inhaltlich standen neben dem allgemeinen Austausch über den schulischen und persönlichen Alltag Timothy Snyders Ideen zur Förderung der Demokratie im Mittelpunkt des Projekts. Die Textgrundlage war im Vorwege von beiden Klassen im Geografie-Unterricht bearbeitet worden, um dann vor Ort in Kopenhagen über Möglichkeiten zu diskutieren, wie Demokratie im Alltag gefördert werden kann.
Neben der inhaltlichen Arbeit im Klassenraum blieb auf der Reise auch Zeit, das beeindruckende Schulgebäude auf der Insel Amager sowie die gesamte dänische Hauptstadt mit ihrer innovativen (Fahrrad)Infrastruktur, ‘hyggeligen’ Innenstadt und imposanten Neubauten zu Fuß, auf dem Rad, in der fahrerlosen Metro oder per Boot zu entdecken.
Das abschließende Fazit zur Reise nach Kopenhagen fiel sehr positiv aus. Dabei fand nicht nur Lorenz (Q2e), dass vor allem der Austausch mit den dänischen Schülerinnen und Schülern zu den Highlights gehörte. Dies ist vor allem deswegen erfreulich, da bereits jetzt die Vorbereitungen für weitere Besuche – in Kopenhagen aber auch in Itzehoe – laufen, sodass zukünftig auch weitere Schülerinnen und Schüler der Oberstufe von der Kooperation AVS-Ørestad Gymnasium werden profitieren können.

Autor: Benjamin Frahm

Im Rahmen unsere Erasmus-Aktivitäten habe ich an einem Seminar in Schweden, bei dem es um das Kennenlernen des schwedischen Schulsystems ging, teilgenommen.
Es gibt viele Unterschiede zu unserem System: Alle Schüler und Schülerinnen besuchen die Schule bis zur 10. Klasse gemeinsam.
Von der zehnten bis zur zwölften Klasse kann man dann eine Schule, wenn die Noten entsprechend sind, besuchen, an der man das Abitur machen kann.
Alle Schulmaterialien bis hin zu den Bleistiften sind kostenlos. Jeder Schüler/in erhält ein digitales Gerät von der Schule, das behalten werden darf, wenn man die neunte Klasse erfolgreich abschließt. In der Oberstufe bekommt man dann ein neues Gerät. Selbstverständlich wird aber auch mit Büchern gearbeitet und viel mit der Hand geschrieben.
Auch das Frühstück und das Mittagessen werden für Schüler/innen und Lehrer/innen vom Staat finanziert, sodass nahezu alle zusammen in der Mensa essen. In jeder Schule, in der ich war, gab es eine Salatbar zur Selbstbedienung und zwar auch schon für die Kindergartenkinder. Dass denen manchmal etwas herunterfiel, störte niemanden. Fleisch gibt es nicht oft, aber schon auch manchmal so etwas wie Chicken-Nuggets.
Das gemeinsame Mittagessen lief sehr ruhig und entspannt ab, es hat mir sehr gefallen.
Die Schulen waren alle recht gemütlich eingerichtet. In den Pausen konnten zum Beispiel an Tischen Brettspiele gespielt werden und Schüler/innen aus dem Grundschulbereich turnten in der Pause auf einem dicken Teppich (Handstandüberschlag, Rad), außerdem war man in der gesamten Grundschule auf Socken oder mit Hausschuhen unterwegs.
Man lernt Englisch schon in der ersten Klasse, dadurch und auch dadurch, dass man auch privat nahezu alle Filme auf Englisch mit Untertiteln schauen muss, können fast alle Erwachsenen sehr gut Englisch.
Kinder, die eine andere Muttersprache als Schwedisch haben, bekommen, wenn es mindestens fünf an einer Schule sind, Unterricht in ihrer Muttersprache, damit sie auch diese ordentlich lernen. Das ist bereits seit dreißig Jahren so.
Das Verhältnis zwischen Schüler/inne/n und Lehrkräften ist eher locker (In Schweden duzen sich sowieso alle Menschen). Gut gefallen hat mir, dass die Aufsichtskräfte alle Warnwesten in Neongelb anhatten, sodass man sofort gesehen hat, wo jemand ist, wenn die Aufsicht gebraucht wurde.
Allerdings hatte ich den Eindruck, dass I-Kinder nicht gut gefördert werden, sie lagen zum Teil den ganzen Morgen auf dem Teppich und spielten mit einem Ipad und sollten dem Anschein nach in erster Linie nicht stören. Das habe ich in zwei Klassen beobachtet.
Es kann aber sein, dass die Lehrkräfte für sie krank waren.
Lustigerweise haben die Oberstufenschüler/innen, als ich sie gefragt habe, was Ihnen an der Schule gefällt, nie über die Einrichtung oder das Essen gesprochen, sondern immer nur von den Lehrkräften und dem Unterrichtsstoff, aber wahrscheinlich ist das Essen und die wohnliche Einrichtung schlicht selbstverständlich für sie.
Auch sonst ist Schweden eine Reise wert, es gibt viele interessante Dinge, die man sich ansehen kann z. B. die Vasa (ein riesiges Schiff, das vor einigen hundert Jahren auf seiner allerersten Fahrt untergegangen ist), die Leute sind sehr hilfsbereit und die Verständigung ist, weil fast alle Englisch sprechen, sehr einfach.

Autorin: Maike Kühl

In der Wochen vor den Herbstferien folgten Herr Wenderoth und Frau Hoffmann einer Einladung vom Gymnasium Celje Center (www.gcc.si) zu einem mehrtägigen Vorbereitungsseminar für ein dreijähriges Austauschprojekt mit mehreren Schulen aus Slowenien, Serbien, Österreich und Kroatien. Das Gymnasium Celje Center ist ein großes Oberstufen-Gymnasium mit rund 1000 Schülerinnen und Schülern aus den Jahrgängen 11-13, untergebracht in einem historischen Gebäude im Zentrum der Kleinstadt Celje. Celje ist mit fast 50 000 Einwohnern bereits die viertgrößte Stadt des kleinen Landes Slowenien und durchaus mit Itzehoe vergleichbar. Sie liegt ca. 80 km östlich der Hauptstadt Ljubiljana (300 000 Einwohner), wunderschön gelegen inmitten von Bergen am Fluss Savinja. Das dortige Gymnasium ist bereits seit mehr als zehn Jahren ein fester Bestandteil der Erasmus-Gemeinschaft und der engagierte junge Schulleiter Herr Deleja möchte im Februar 2023 einen Antrag für ein dreijähriges Erasmus+ Projekt einreichen, in dem mehrere Schulen aus der Region und die AVS gemeinsam ein Projekt zum Thema „Nachhaltigkeit“ erarbeiten. Es sollen im Rahmen dieses Projekts mehrere Schüleraustausche in alle Richtungen stattfinden. Die AVS und das GCC wollen darüberhinaus auch individuelle Austausche von einzelnen Schülerinnen und Schülern möglich machen, wobei die Dauer und der Zeitraum hier sehr flexibel gehandhabt werden können und zumindest ein Teil der Kosten durch Erasmus+ übernommen werden kann. Bei Fragen und Interesse an solch einem Austausch könnt ihr, liebe Lernende an der AVS, euch per Email mit Frau Hoffmann in Verbindung setzen (Hf@avs-itzehoe1.de).

Se vidiva kmalu – bis bald!

Autorin: Irina Hoffmann