Erasmus Erfahrungen
Hallo, ich bin Henri Stammer und ich hatte die Möglichkeit, an dem Erasmus Plus Programm teilzunehmen. In diesem Travel Journey möchte ich mit euch meine Erlebnisse und Eindrücke teilen, damit ihr euch ein Bild dieser tollen Stadt machen könnt und inspiriert werdet, irgendwann mal selbst dorthin zu reisen.
Ziel meiner Reise war Kristiansand, Norwegens fünftgrößte Stadt. Die Auguste Viktoria Schule ist nämlich neuerdings Partnerschule der Tangen videregående skole in Kristiansand.
Während meines Aufenthalts habe ich bei Sebastian und seiner Familie auf der Insel Flekkerøya gelebt. Sebastian ist in Deutschland geboren, hat auf der AVS sein Abitur gemacht und ist vor ein paar Jahren nach Norwegen ausgewandert. Er unterrichtet Wi/Po und Deutsch. Die Familie hat mir nicht nur Unterkunft und Verpflegung zur Verfügung gestellt, sondern auch wertvolle Einblicke in die norwegische Kultur und Lebensweise gegeben. Sie waren sehr gastfreundlich und haben mich herzlich in ihrem Zuhause aufgenommen.
Als ich dann am Mittwoch in Norwegen ankam, fuhren Sebastian und ich erstmal zur Schule, um einen kleinen Rundgang zu machen und ich habe ein Interview mit dem Online-Redakteur Ludvig geführt. Am zweiten Tag meines Aufenthalts habe ich eine Englisch-Klasse besucht und die Gelegenheit genutzt, um mich mit einigen der Schülerinnen und Schüler zu unterhalten. Ich war beeindruckt von dem hohen Sprachniveau. Alle konnten fließend und selbstbewusst auf Englisch sprechen. Es war interessant zu sehen, wie der Unterricht in Norwegen gestaltet wird und wie sich das Schulsystem von dem in Deutschland unterscheidet.
Das norwegische Schulsystem ist in drei Stufen aufgeteilt. Im Gegensatz zu Deutschland geht die Grundschulzeit in Norwegen von der ersten bis zur siebten Klasse. Die Grundschule heißt dort „Barneskole“. Danach geht es auf die Jugendschule (Ungdomsskole) von Klasse acht bis zehn. Die letzten drei Jahre verbringt man auf der weiterführenden Schule (Videregående skole). Die Sekundarstufe II hat folgende Hauptrichtungen: Es ist möglich, die Hochschulreife zu erwerben und betriebliche Berufsausbildung abzuschließen, wobei beide Richtungen miteinander kombiniert werden können.
Das Kanonmuseum in Kristiansand war ebenfalls super informativ. Das Museum zeigt eine deutsche Küstenbatterie aus der Zeit von 1940-45 und ist die zweitgrößten Kanone der Welt (337 Tonnen). Besonders interessant fand ich die gemeinsame Geschichte von Kristiansand und Glückstadt, die auf ihren Gründer, König Christian IV., zurückgeht.
Während meines Aufenthalts habe ich auch am Geschichtsunterricht teilgenommen. Der Unterricht war sehr interaktiv und die Schülerinnen und Schüler wurden aktiv in die Diskussion einbezogen. Die Tangen Schule ist ja auch zugleich eine Berufsschule, wo man unter anderem Koch lernen kann. Ich durfte einer Kochklasse dabei zusehen, wie sie mit Algen gekocht haben. Norwegen ist bekannt für seine Küche aus dem Meer und es war beeindruckend zu sehen, wie Algen in der Küche verwendet werden können.
In Summe habe ich drei verschiedene Deutschklassen besucht. In jeder Klasse habe ich mich zunächst vorgestellt und ein wenig über mich erzählt, bevor ich Itzehoe und unsere Schule vorgestellt habe.
Ich habe den Schülern erzählt, dass Itzehoe eine kleine Stadt im Norden Deutschlands ist und dass ich dort in die Schule gehe. Ich habe auch darüber gesprochen, wie das Leben in Deutschland im Allgemeinen ist, was die Kultur, die Geschichte und die traditionelle Küche betrifft. Die Schüler waren sehr interessiert und stellten mir viele Fragen über Deutschland und mein Leben dort.
Danach haben wir uns gegenseitig Fragen gestellt, um die Konversation auf Deutsch zu üben. Die Schüler fragten mich nach meinen Hobbys, meinen Lieblingsgerichten und meiner Meinung zu Norwegen. Ich fragte sie auch über ihre Hobbys, ihre Schule und ihre Lieblingsaktivitäten in Kristiansand. Die Schüler waren sehr begeistert und engagiert und konnten ihre Deutschkenntnisse verbessern und neue Freundschaften zu knüpfen.
Eines meiner Lieblingserlebnisse war ein Ausflug mit einer Biologieklasse. Die Schüler hatten die Aufgabe, verschiedene Arten von Meerestieren zu fangen und zu analysieren, um mehr über die lokale Meeresfauna und -flora zu erfahren.
Ich fand es total spannend, zusammen mit den Schülern fischen zu gehen und verschiedene Fischarten und andere Meeresbewohner zu sehen. Nachdem wir fertig waren, haben wir die Tiere analysiert und vieles über ihre Merkmale und ihre Lebensweise gelernt.
Ich habe auch einige kulturelle Unterschiede zu Deutschland feststellen können.
Eines der auffälligsten Unterschiede war für mich die Offenheit und Freundlichkeit der Norweger. Ich wurde von vielen Menschen, sei es in der Schule oder auf der Straße, nett begrüßt und fühlte mich schnell willkommen. Dies war für mich eine angenehme Abwechslung zu der etwas zurückhaltenderen Art, die ich manchmal in Deutschland erlebt habe.
Ein weiterer Unterschied, der mir aufgefallen ist, ist die Bedeutung der Natur und des Outdoor-Lebens für die Norweger. Viele Menschen in Norwegen verbringen viel Zeit in der Natur, sei es beim Wandern, Skifahren oder einfach nur bei einem Spaziergang.
Als Teilnehmer des Erasmus Plus Programms hatte ich eine einzigartige Gelegenheit, ein neues Land zu erkunden, eine andere Kultur zu erleben und neue Freunde kennenzulernen. Ein für mich sehr großer Vorteil war, dass ich zugleich mein Englisch verbessern konnte. Mein Tipp für zukünftige Schüler, die ins Ausland gehen möchten, ist, sich darauf vorzubereiten, dass es anfangs eine Herausforderung sein kann, aber dass es sich auf jeden Fall lohnt. Eine positive Einstellung und Offenheit für neue Erfahrungen sind dabei besonders wichtig. Vorab ein paar grundlegende Wörter und Sätze der Landessprache zu lernen, um sich besser verständigen zu können, ist ebenfalls hilfreich und empfehle ich.
Zusammenfassend hatte ich einen tollen Aufenthalt in Norwegen und ich bin dankbar für die Möglichkeit, dass ich an diesem Austauschprogramm teilnehmen durfte. Ich werde diese Erfahrung immer in Erinnerung behalten und hoffe, dass ich irgendwann in der Zukunft zurückkehren kann, um noch mehr von Norwegen zu sehen.
„De var bare SÅ søde!”
Besuch dänischer Schülerinnen und Schüler an der AVS
Nachdem Herr Frahm und Frau Hoffmann im September 2022 mit einer Gruppe von 13 Schülerinnen und Schülern aus der Q2e zu Besuch am Ørestad Gymnasium in Kopenhagen waren, besuchten nun acht dänische Schülerinnen und Schüler begleitet von einer Deutschlehrerin die AVS.
Durch den bundesweiten Warnstreik am 27.03. leider um einen Tag verkürzt erlebten die gæster fra Danmark am 28. und 29. März den Schulalltag an einem Gymnasium in Deutschland, probierten ihre Deutschkenntnisse aus und lernten Itzehoe und die AVS kennen. An die Hand genommen wurden sie dabei von zehn sprach- und auslandsinteressierten AVS Schülerinnen und Schülern aus dem Q1-Jahrgang. Neben der Zeit im Unterricht nutzte die sehr harmonische Austauschgruppe auch Zeitfenster am Nachmittag und Abend, um sich bei selbst organisiertem Buffet in der Schule, Tee und Kuchen im Café oder Sushi im Restaurant auszutauschen und kennenzulernen. Dabei waren neben Alltagsthemen wie deutsche/dänische Musik auch politischere Themen wie z.B. das konsequente Duzen in Dänemark sowie das dänische Jantelov Thema.
Alle Beteiligten erlebten den Besuch als große (persönliche/kommunikative/soziale) Bereicherung und schon nach dem ersten gemeinsamen Abend schwärmte eine dänische Schülerin, dass die AVS’ler „SÅ søde” seien. Während Ende April eine weitere Gruppe aus Dänemark an die AVS kommen wird, ist ein nächster Besuch von AVS’lern in Kopenhagen für September 2023 geplant.
“Mein Highlight war der Austausch mit den dänischen Schülerinnen und Schülern”
Schülerinnen und Schüler der Q2e auf Antrittsbesuch am Ørestad Gymnasium in Kopenhagen
Bereits im April 2022 waren Frau Kopp und Herr Frahm zu einem ersten Besuch am Ørestad Gymnasium in Kopenhagen, um eine längerfristige Kooperation zwischen den Schulen zu etablieren. Ende September war es nun so weit, dass 13 Schülerinnen und Schüler der Q2e begleitet von Frau Hoffmann und Herrn Frahm nach Kopenhagen aufgebrochen sind, um ein erstes Erasmus+ gefördertes Projekt mit der neuen Partnerschule in Kopenhagen zu realisieren.
Inhaltlich standen neben dem allgemeinen Austausch über den schulischen und persönlichen Alltag Timothy Snyders Ideen zur Förderung der Demokratie im Mittelpunkt des Projekts. Die Textgrundlage war im Vorwege von beiden Klassen im Geografie-Unterricht bearbeitet worden, um dann vor Ort in Kopenhagen über Möglichkeiten zu diskutieren, wie Demokratie im Alltag gefördert werden kann.
Neben der inhaltlichen Arbeit im Klassenraum blieb auf der Reise auch Zeit, das beeindruckende Schulgebäude auf der Insel Amager sowie die gesamte dänische Hauptstadt mit ihrer innovativen (Fahrrad)Infrastruktur, ‘hyggeligen’ Innenstadt und imposanten Neubauten zu Fuß, auf dem Rad, in der fahrerlosen Metro oder per Boot zu entdecken.
Das abschließende Fazit zur Reise nach Kopenhagen fiel sehr positiv aus. Dabei fand nicht nur Lorenz (Q2e), dass vor allem der Austausch mit den dänischen Schülerinnen und Schülern zu den Highlights gehörte. Dies ist vor allem deswegen erfreulich, da bereits jetzt die Vorbereitungen für weitere Besuche – in Kopenhagen aber auch in Itzehoe – laufen, sodass zukünftig auch weitere Schülerinnen und Schüler der Oberstufe von der Kooperation AVS-Ørestad Gymnasium werden profitieren können.
Autor: Benjamin Frahm
Im Rahmen unsere Erasmus-Aktivitäten habe ich an einem Seminar in Schweden, bei dem es um das Kennenlernen des schwedischen Schulsystems ging, teilgenommen.
Es gibt viele Unterschiede zu unserem System: Alle Schüler und Schülerinnen besuchen die Schule bis zur 10. Klasse gemeinsam.
Von der zehnten bis zur zwölften Klasse kann man dann eine Schule, wenn die Noten entsprechend sind, besuchen, an der man das Abitur machen kann.
Alle Schulmaterialien bis hin zu den Bleistiften sind kostenlos. Jeder Schüler/in erhält ein digitales Gerät von der Schule, das behalten werden darf, wenn man die neunte Klasse erfolgreich abschließt. In der Oberstufe bekommt man dann ein neues Gerät. Selbstverständlich wird aber auch mit Büchern gearbeitet und viel mit der Hand geschrieben.
Auch das Frühstück und das Mittagessen werden für Schüler/innen und Lehrer/innen vom Staat finanziert, sodass nahezu alle zusammen in der Mensa essen. In jeder Schule, in der ich war, gab es eine Salatbar zur Selbstbedienung und zwar auch schon für die Kindergartenkinder. Dass denen manchmal etwas herunterfiel, störte niemanden. Fleisch gibt es nicht oft, aber schon auch manchmal so etwas wie Chicken-Nuggets.
Das gemeinsame Mittagessen lief sehr ruhig und entspannt ab, es hat mir sehr gefallen.
Die Schulen waren alle recht gemütlich eingerichtet. In den Pausen konnten zum Beispiel an Tischen Brettspiele gespielt werden und Schüler/innen aus dem Grundschulbereich turnten in der Pause auf einem dicken Teppich (Handstandüberschlag, Rad), außerdem war man in der gesamten Grundschule auf Socken oder mit Hausschuhen unterwegs.
Man lernt Englisch schon in der ersten Klasse, dadurch und auch dadurch, dass man auch privat nahezu alle Filme auf Englisch mit Untertiteln schauen muss, können fast alle Erwachsenen sehr gut Englisch.
Kinder, die eine andere Muttersprache als Schwedisch haben, bekommen, wenn es mindestens fünf an einer Schule sind, Unterricht in ihrer Muttersprache, damit sie auch diese ordentlich lernen. Das ist bereits seit dreißig Jahren so.
Das Verhältnis zwischen Schüler/inne/n und Lehrkräften ist eher locker (In Schweden duzen sich sowieso alle Menschen). Gut gefallen hat mir, dass die Aufsichtskräfte alle Warnwesten in Neongelb anhatten, sodass man sofort gesehen hat, wo jemand ist, wenn die Aufsicht gebraucht wurde.
Allerdings hatte ich den Eindruck, dass I-Kinder nicht gut gefördert werden, sie lagen zum Teil den ganzen Morgen auf dem Teppich und spielten mit einem Ipad und sollten dem Anschein nach in erster Linie nicht stören. Das habe ich in zwei Klassen beobachtet.
Es kann aber sein, dass die Lehrkräfte für sie krank waren.
Lustigerweise haben die Oberstufenschüler/innen, als ich sie gefragt habe, was Ihnen an der Schule gefällt, nie über die Einrichtung oder das Essen gesprochen, sondern immer nur von den Lehrkräften und dem Unterrichtsstoff, aber wahrscheinlich ist das Essen und die wohnliche Einrichtung schlicht selbstverständlich für sie.
Auch sonst ist Schweden eine Reise wert, es gibt viele interessante Dinge, die man sich ansehen kann z. B. die Vasa (ein riesiges Schiff, das vor einigen hundert Jahren auf seiner allerersten Fahrt untergegangen ist), die Leute sind sehr hilfsbereit und die Verständigung ist, weil fast alle Englisch sprechen, sehr einfach.
Autorin: Maike Kühl
In der Wochen vor den Herbstferien folgten Herr Wenderoth und Frau Hoffmann einer Einladung vom Gymnasium Celje Center (www.gcc.si) zu einem mehrtägigen Vorbereitungsseminar für ein dreijähriges Austauschprojekt mit mehreren Schulen aus Slowenien, Serbien, Österreich und Kroatien. Das Gymnasium Celje Center ist ein großes Oberstufen-Gymnasium mit rund 1000 Schülerinnen und Schülern aus den Jahrgängen 11-13, untergebracht in einem historischen Gebäude im Zentrum der Kleinstadt Celje. Celje ist mit fast 50 000 Einwohnern bereits die viertgrößte Stadt des kleinen Landes Slowenien und durchaus mit Itzehoe vergleichbar. Sie liegt ca. 80 km östlich der Hauptstadt Ljubiljana (300 000 Einwohner), wunderschön gelegen inmitten von Bergen am Fluss Savinja. Das dortige Gymnasium ist bereits seit mehr als zehn Jahren ein fester Bestandteil der Erasmus-Gemeinschaft und der engagierte junge Schulleiter Herr Deleja möchte im Februar 2023 einen Antrag für ein dreijähriges Erasmus+ Projekt einreichen, in dem mehrere Schulen aus der Region und die AVS gemeinsam ein Projekt zum Thema „Nachhaltigkeit“ erarbeiten. Es sollen im Rahmen dieses Projekts mehrere Schüleraustausche in alle Richtungen stattfinden. Die AVS und das GCC wollen darüberhinaus auch individuelle Austausche von einzelnen Schülerinnen und Schülern möglich machen, wobei die Dauer und der Zeitraum hier sehr flexibel gehandhabt werden können und zumindest ein Teil der Kosten durch Erasmus+ übernommen werden kann. Bei Fragen und Interesse an solch einem Austausch könnt ihr, liebe Lernende an der AVS, euch per Email mit Frau Hoffmann in Verbindung setzen (Hf@avs-itzehoe1.de).
Se vidiva kmalu – bis bald!
Autorin: Irina Hoffmann