Darstellendes Spiel

„Das moderne Theater muss nicht danach beurteilt werden,
wieweit es die Gewohnheiten des Publikums befriedigt,
sondern danach, wieweit es sie verändert.“
(Bertolt Brecht, 1898 – 1956)

 

Fachvorsitz: Ute Timmermann (Tm)

Fachschaft Darstellendes Spiel

Was erwartet dich beim Fach „Darstellendes Spiel“ (Wahlpflichtunterricht 9-10)?

Theater ist vielfältig, bunt und experimentierfreudig. Der Spieler kann mit seinem eigenen Körper oder mit Figuren und Objekten agieren. Er kann Text, Geräusche und Musik einsetzen – oder auf diese reagieren. Das Dargestellte kann durch ein analoges Bühnenbild oder durch digitale Medien hervor- gehoben oder kontrastiert werden.

Der Unterricht im Fach DSP besteht aus
Experimentierphasen, in denen du dich ausprobieren kannst und eventuell nach der Lösung eines theatralen Problems suchst,
Theoriephasen, in denen du Fachwissen zur Verfügung gestellt bekommst,

 

 

Trainingsphasen, in denen du theatrale Kompetenzen erwerben kannst,
Gestaltungsphasen, in denen du mit anderen zusammen Szenen entwickelst,
Präsentationsphasen, in denen ihr euch gegenseitig (oder vor größerem Publikum) eure Arbeitsergebnisse vorführt,
Feedback – und Reflexionsphasen, in denen das Gesehene bzw. selbst Produzierte gewürdigt und reflektiert wird.

Wichtiger Bestandteil des Unterrichts im Darstellenden Spiel ist auch der Besuch von Theateraufführungen und deren Reflexion.

Das Fach Darstellendes Spiel fordert von dir die Bereitschaft, dich selbst als Persönlichkeit mit in den Unterricht einzubringen:
• dich kreativ ausprobieren
• Ausdauer entwickeln
• Kritik wahrnehmen und produktiv umsetzen
• deine eigenen Fähigkeiten wahrnehmen und als Ausdrucksmittel einsetzen
• eigene Gefühle wahrnehmen und äußern
• Leistung anderer erkennen und würdigen

Im Fach Darstellendes Spiel wirst du auf vielfältige Aspekte zwischenmenschlicher Kommunikation und kultureller Vielfalt stoßen. Insbesondere in den Gestaltungsphasen erfordert das Lernen im Fach Darstellendes Spiel ein hohes Maß an Teamarbeit. Dabei musst du
• die unterschiedlichen Voraussetzungen der Gruppenmitglieder wahrnehmen, akzeptieren und integrieren,
• dich mit den Beiträgen der anderen auseinandersetzen,
• dich mit den anderen auf ein gemeinsames Vorgehen einigen,
• deine eigenen Beiträge im Gesamtzusammenhang sehen,
• Kritik aufnehmen und für den Arbeitsprozess nutzbar machen,
• auf Kompromisse eingehen,
• Verantwortung für die Gruppe übernehmen.

Ihr erstellt in den Gestaltungsphase Pläne und setzt diese (eventuell in abgewandelter Form) um. So lernst du auch das gemeinschaftliche Planen und Koordinieren von Arbeitsabläufen.
Außerdem kann es in DSP für Fortgeschrittene auch um das Erstellen von Videos und die besonderen ästhetischen Mittel beim Film gehen.

Für die Leistungsbewertung werden einerseits die Unterichtsbeiträge herangezogen (Warm-Ups, theaterpraktische Übungen, spielpraktische Übungen / Präsentationen, Recherche, Reflexion und Feedback, schriftliche Aufgaben, Leistungen im Bereich der Technik, Leistungen beim Herstellen des Bühnenbildes, …) und andererseits Leistungsnachweise eingefordert (spielpraktische Übungen oder Klassenarbeit).

Im DSP-Unterricht geht es um die Kompetenzbereiche
• Theater gestalten
• Theater begreifen
• Theater reflektieren
• an Theater teilhaben

Dabei stehen vier „Handlungsfelder“ im Vordergrund:
• Handlungsfeld „Körper“: Isolationsübungen, Zeitlupe und -raffer, Freeze, theaterästetische Bewegungstechniken, Raumlauf, Standbilder, Formationen, Choreographien, Statusübungen, Gestik, Mimik, Synchronität, Zusammenhang von Bewegung und Emotion, Vertrauensübungen, Blicke, Berührungen, Präsenz
• Handlungsfeld „Raum und Requisit“: Räume nutzen und gestalten, Bühnenbild, sich im Raum positionieren, Auftrittsmöglichkeiten, Requisiteneinsatz, polyfunktionale Requisiten, Objekttheater, Kostümgestaltung, Maskenbau, Lichteinsatz, Projektionen


• Handlungsfeld „Sprache und Sprechen“: Atemübungen, Sprechübungen, Artikulation, Lautstärke, Betonung, Sprechtempo, Gromolo, chorisches Sprechen, Rhythmisierung, Alltagssprache, Kunstsprache, Soziolekte, Dialekte
• Handlungsfeld „Geräusche und Musik“: Klangteppich, Body-Percussion, Geräuschkulisse, Pause / Stille, Arbeit mit Abspielgeräten, unterstützend / kontrastierend / verfremdend, unterschiedliche Epochen / Stile / Kulturen

Inhaltlich kann es beispielsweise um folgende Themen gehen:
• Familie
• Freundschaft
• (erste) Liebe
• Geschlechterrollen

 

Es besteht die Möglichkeiten, sich mit Produktionen für Schultheaterwochen und ähnliche Festivals zu bewerben. Die Länge der Produktion sollte dann zwischen 10 und 60 Minuten liegen.
Bei Theaterfestivals findet in der Regel ein Wettbewerb um die Teilnahme statt. Das Festival selbst ist dann kein Wettbewerb mehr sondern eher ein großes Theaterfest, bei dem auch Workshops rund ums Theater angeboten werden.

Ob es zu einer Bewerbung kommt, entscheiden diejenigen, die an der Produktion beteiligt sind.

Lehrkraft Zweitfach
Frau Göbel Latein, Griechisch, LRS
Frau Reschner Deutsch, Geographie
Frau Timmermann Informatik, Mathematik, ev. Religion